Mit der R 80 G/S schuf BMW Motorrad nicht nur den Urahn für die erfolgreichste Modellfamilie des Unternehmens, die »G Strich S« begründete auch ihr eigenes Segment: Das der Reiseenduro. Dieses Jahr feiert die GS-Reihe nun ihr 40-jähriges Bestehen.
Als Ende der 1970er Jahre ein paar Enthusiasten in der Entwicklungsabteilung von BMW einen 800er Boxer in ein Chassis mit langen Federwegen verpflanzten, war nicht abzusehen, dass mit diesem Konzept der Grundstein für die erfolgreichste Modellfamilie des Unternehmens gelegt würde. Im Vergleich zu den einzylindrigen Scramblern und Enduros der Zeit war der Prototyp nämlich viel zu schwer. Doch der Erfolg des 1980 präsentierten Serienmodells strafte alle Skeptiker Lügen.
Das vergleichsweise große Gewicht – wir sprechen anno 1980 allerdings von gerademal guten 190 Kilogramm– störte die Kundschaft überhaupt nicht. Denn nicht harte Geländeeinsätze standen für die meisten Nutzer auf dem Programm, sondern ausgedehnte Reisen, die auch mal über schlechte Straßen oder auch über Pisten führten. Die paar Kilo mehr etwa gegenüber einer XT 500 waren da leicht zu verschmerzen, dafür kam der Reisende in den Genuss des kraftvollen und angenehm schnurrenden Boxers, verfügte über ausreichend Platz an Bord auch für zwei Personen, konnte ordentlich Gepäck zuladen und brauchte sich dank Kardan auch nicht mit einer Kette herumzuärgern.
Eine Auswahl der GS-Modelle von 1980 bis heute
BMW hatte mit der R 80 G/S den Nerv der Motorradreisenden getroffen. Mit der Reiseenduro war ein Motorradkonzept geschaffen worden, das vom kleinen Geländeabenteuer über Expeditionen, Urlaubsreisen und Kurztrips bis zum Alltagseinsatz funktionierte. BMW hat diesen Ansatz konsequent über die Jahrzehnte weiterverfolgt und jeweils auf dem aktuellen Stand der Technik neu interpretiert.
Während das GS-Konzept ursprünglich ausschließlich auf den Boxermotor als Antrieb setzte, wurden im Laufe der Jahre auch GS-Modelle mit Einzylinder- und Reihenzweizylindermotor entwickelt. Eines haben aber alle GSen gemeinsam: Ihre universelle Einsatzbarkeit. Auch vierzig Jahre nach Vorstellung der R 80 G/S ist das Konzept so aktuell wie damals – was nicht zuletzt der aktuelle Boom der Adventure Bikes unterstreicht.
Wartungsfreiheit wie beim Kardan verspricht BMW Motorrad für die neue Kette »M Endurance«. Eine Dauerfüllung mit Schmiermittel sowie eine spezielle Kohlenstoffbeschichtung der Rollen sollen das möglich machen.
BMW Motorrad hat zahlreiche Modelle zur Saison 2021 dezent überarbeitet. Die Änderungen betreffen die Farbgebung sowie den Umfang der Serien- und der verfügbaren Sonderausstattung.
Mit erweiterter Serienausstattung und neuen Graphics gehen die Modelle BMW F 750 GS und F 850 GS sowie die F 850 GS Adventure ins neue Modelljahr. Anlässlich des GS-Jubiläums gibt es zudem eine »Edition 40 Years GS«.
Mit Active Cruise Control (ACC) bringt BMW ein Assistenzsystem ins Motorrad, das nicht nur die gewünschte Geschwindigkeit selbständig regelt, sondern auch einen definierten Abstand zum Vorausfahrenden automatisch einhält.
Über ein Netzwerk von Partnern bietet BMW Motorrad neuwertige Maschinen zur Vermietung an. Das bestehende Netzwerk soll nun deutlich ausgebaut werden, um international eine Spitzenposition in diesem Marktsegment zu erreichen.
Einst war Honda die erfolgreichste Marke bei der Rally Dakar. Auf eine jahrelange Auszeit folgte der mühsame Kampf gegen Seriensieger KTM, bis 2020 erstmals wieder ein Honda-Pilot ganz oben auf dem Podest stand. Ein Blick zurück auf die wichtigsten Meilensteine.
BMW war wie fast alle deutschen Industrieunternehmen in die Verbrechen der NS-Zeit verstrickt. Nun beleuchtet eine Ausstellung im BMW Museum das dunkle Kapitel der Firmengeschichte von 1933-1945.