Alle Kunden des Dguard-Systems wurden am 28. Oktober per Mail vom Sachwalter RA Andreas Hiecke aus Dresden darüber informiert, dass das Unternehmen gezwungen sei, ihre Produkte Dguard und Dfreeze (Standheizungssteuerung per Smartphone für Autos) sowie die damit verbundenen Dienstleistungen einzustellen. „Die Systeme sind ab sofort nicht mehr nutzbar, und eine Reaktivierung ist nicht vorgesehen.“ Von dem Motorrad-Notrufsystem Dguard habe das Unternehmen zu wenig verkaufen können.
Das Head-up-Display Tilsberk ist nicht von der Insolvenz betroffen und wird weiterhin vertrieben und verkauft vom Dattelner Großhändler Langenscheidt. Bestätigt wird dies auch von Tilsberk-Produktmanagerin Christin Fonfara gegenüber »bike & business«: „Das Head-up-Display bleibt bestehen, es hat eine andere Infrastruktur im Hintergrund und somit konnten wir wenigstens dieses Produkt retten.“
Gute Nachricht für Kunden, die ihr Dguard-System beim Filialisten Louis gekauft hatten: Besitzern von Geräten, die nicht älter als zwei Jahre sind, erstattet der Versender eine Gutschrift in Höhe des vollen Gerätepreises, bei bis zu vier Jahre alten Modellen bekommt der Käufer einen Louis-Gutschein in der Höhe des halben Verkaufspreises. Eine großzügige und kulante Regelung der Hamburger!
Wie geht es weiter bei Digades? Neben Steuergeräten für Autos sollen künftig digitale Zugangstechnologien für Fahrzeuge anderer Art wie Schneemobile, Boote, Motorräder, Quads, Kehrmaschinen, Bagger und Landmaschinen im Fokus stehen. „Dort sind kleinere Stückzahlen gefragt und damit für große Hersteller nicht lukrativ. Für den Elektronikspezialisten hingegen schon“, signalisierte Geschäftsführer Sascha Berger der „Sächsischen Zeitung“. Er habe dafür bereits einen Millionen-Auftrag eines Zweiradherstellers nach Zittau geholt und 2025 will Berger nach dem Gesundschrumpfen wieder in den Regelbetrieb gehen. Nach seiner Prognose setzt Digades in diesem Jahr 16,5 Millionen Euro um, 2025 will er den Umsatz auf 18 Millionen Euro ankurbeln.
Stephan Maderner