Der Rettungsplan sieht vor, dass die Gläubiger eine Barquote in Höhe von 30 Prozent ihrer Forderungen durch eine Einmalzahlung erhalten. Dafür muss die KTM AG bis spätestens 23. Mai 2025 beim Sanierungsverwalter 548 Millionen Euro hinterlegen; bei Gesamtschulden von ursprünglich 2,25 Milliarden Euro.
Dank einer ersten Finanzspritze in Höhe von 50 Millionen Euro durch KTM-Miteigentümer Bajaj Auto kann nun das Wiederhochfahren der Produktion vorbereitet werden. Mit der Kohle aus Indien kann sich das Unternehmen bis Ende März über Wasser halten. Es werden aber ein weiterer Investor und 100 Millionen Euro benötigt, um die Fortführung der vier Produktionslinien im Einschichtbetrieb im April und Mai sicherzustellen. Nicht zu vergessen sind die 548 Millionen Euro, um die 30-prozentige Barquote für die Gläubiger zu erfüllen, die noch nicht gedeckt sind.
Dabei ist gegenwärtig noch völlig unklar, ob ein strategischer oder Finanzinvestor einsteigt. Branchengerüchte brachten im Vorfeld der Gläubigerversammlung Player ins Spiel wie BMW Motorrad oder Stephan Zöchling, Miteigentümer des Auspuffherstellers Remus und seit kurzem Aufsichtsratschef der KTM-Mutter Pierer Mobility. Unklar ist auch noch, ob sich die chinesische CF Moto finanziell an der Rettung KTMs beteiligen könnte.
Die 2000 Mitarbeiter im Stammwerk Mattighofen jedenfalls bekommen eine Verschnaufpause. Pierer Mobility-Chef Gottfried Neumeister verbreitet Optimismus: „Ich bin dankbar und glücklich. Passion never goes bankrupt. KTM is back on track.“