BMW Motorrad Stereo-Kamera

Automatisches Abblenden und mehr

BMW arbeitet an Stereo-Kamerasystem für Motorräder

Umfangreiche Sensorik als Basis für Fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (ARAS) ist auch im Motorradbereich auf dem Vormarsch. Mit der Patentanmeldung für ein stereoskopisches Kamerasystem wollen BMW Motorrad ihre Vorreiterrolle auf diesem Feld offenbar ausbauen.

Automatisches Abblenden gehört in der Pkw-Oberklasse zu den Standardfunktionen. Hierzu erfasst eine Kamera entgegenkommende Fahrzeuge und gibt den Impuls, um das Fernlicht zu deaktivieren. Besonders elegant lässt sich die automatische Abblendfunktion mit sogenannten Matrix-Scheinwerfern realisieren. Diese bestehen aus zahlreichen auf einer Fläche angeordneten LEDs. Sind alle Dioden illuminiert, wird die maximale Lichtausbeute erzielt, was dem herkömmlichen Fernlicht entspricht. Erkennt eine Kamera nun Gegenverkehr, werden einzelne Leuchtdioden, die genau den Bereich, in dem sich das entgegenkommende Fahrzeug befindet, beleuchten, deaktiviert. Da sich dieser Bereich während des Aneinandervorbeifahrens naturgemäß verschiebt, wird die Matrix dynamisch geregelt.

Matrix-Scheinwerfer auf dem Motorrad benötigen 3D-Sensorik

So weit, so logisch. Eins zu eins kann die Technologie allerdings nicht in den Motorradbau übernommen werden. Beim Einspurfahrzeug besteht mit der kurvenbedingten Schräglage nämlich eine zusätzliche Herausforderung. Um zu erkennen, welche Leuchtdioden in der Matrix das entgegenkommende Fahrzeug anstrahlen, benötigt die Sensorik einen dreidimensionalen Blick.

BMW löst das Problem durch den Einsatz von zwei Kameras. Abgeschaut ist das Prinzip der Natur. Auch dort nutzen Lebewesen die Überlagerung der Informationen von zwei Augen für das räumliche Sehen. Und da der Effekt umso stärker ist, je weiter die beiden Sensoren auseinander sind, packt BMW die beiden Kameras in die Außenspiegel.

Stereokamera als Basis für weitere Fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (ARAS)

Neben der Steuerung von Matrixscheinwerfern bietet das Stereokamerasystem noch weitere Einsatzmöglichkeiten. Einige Automobilhersteller nutzen die Technologie bereits als Datenlieferanten für ihre adaptiven Tempomaten – anstelle von Radarsensoren.

Die Integration der Kameras in die Rückspiegel bietet BMW zudem den Vorteil, das System einfacher modellübergreifend einsetzen zu können, anstatt jeweils fahrzeugspezifische Lösungen finden zu müssen.

Wenn BMW Motorrad das Stereokamerasystem in Serie bringt, könnte das jüngst vorgestellte, jedoch mit nur einer Kamera arbeitende automatische Abblendlicht der Kawasaki Ninja H2 SX schon wieder alt aussehen.

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