»Ein Ort der Erinnerung« lautet der Titel der Ausstellung im BMW Museum, die am 5. Juni eröffnet wurde.
Wie in den meisten deutschen Unternehmen waren während des Zweiten Weltkriegs auch bei BMW Fremd- und Zwangsarbeiter sowie Häftlinge aus Konzentrationslagern beschäftigt. Anhand von Schautafeln, Dokumenten und historischen Fotografien wirft die Schau einen kritischen Blick auf das Thema. Zudem veranschaulichen Zitate und Berichte von Zeitzeugen die Lebenssituation der Zwangsarbeiter sowie die teils unmenschlichen Arbeitsbedingungen.
Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge
Nachdem seit Kriegsbeginn immer mehr Facharbeiter zum Kriegsdienst eingezogen wurden, versuchte BMW ab 1939 zunächst, freiwillige Arbeitskräfte für die kriegswichtige Produktion von Flugmotoren im Ausland anzuwerben. Diese »Fremdarbeiter« waren den deutschen Arbeitern anfangs gleichgestellt. Im Lauf des Krieges wurden deren Rechte allerdings immer weiter beschnitten. Zunehmend wurden auch Kriegsgefangene in der Produktion eingesetzt. Ab 1941 kamen schließlich Zwangsarbeiter sowie Häftlinge aus den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald in der Flugmotorenproduktion zum Einsatz. Viele starben an Hunger und Erschöpfung.
Kritische Aufarbeitung
Bereits seit Beginn der 1980er-Jahre setzt sich BMW kritisch mit der eigenen Verantwortung auseinander und lässt die Firmengeschichte wissenschaftlich untersuchen. BMW war auch Gründungsmitglied der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung, Zukunft«, die sich um Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter bemüht.
BMW Museum
Am Olympiapark 2
80809 München
Öffnungszeiten: Di bis So, Feiertage 10.00 – 18.00 Uhr