Die Fokussierung auf batterieelektrische Antriebe, die derzeit in weiten Teilen der Politik und auch bei manchen Fahrzeugherstellern bestehe, hält Volkmar Denner, Chef des Automotive-Zulieferers Bosch, für falsch. Derzeit würden »emotionale Debatten« um das Auto eine faktenorientierte, differenzierte Sicht auf den Straßenverkehr verhindern. Zweitens benötige die Branche mehr Zeit, um den Wandel zu bewerkstelligen. Vor allem bei der Beschäftigung könne ein so fundamentaler Veränderungsprozess wie der zur Elektromobilität nicht von heute auf morgen gelingen, so Denner. Und drittens verschärfe die Konjunktur den strukturellen Veränderungsbedarf der Branche.
Von der Politik fordert Denner entsprechende Rahmenbedingungen für ein »technologieoffenes und damit innovationsförderliches« Umfeld. Denner sieht in Brennstoffzellen wichtige Alternativen zu batterieelektrischen Lösungen. Auch der bisherige mit Verbrennungsmotoren ausgestattete Fahrzeugbestand könne durch eFuels, also synthetische Kraftstoffe, die ausschließlich mit erneuerbaren Energien erzeugt werden, CO2-neutral werden.
»Der Weg zur emissionsfreien Mobilität muss technologieoffen sein. Nur so bleibt Mobilität auch für die breite Bevölkerung bezahlbar«, ist der Bosch-Chef überzeugt. Möglich sei dies mit einem Antriebsmix aus effizienten Verbrennungs- und modernen Elektromotoren.
Grafik: Bosch