Das Insolvenzverfahren, das seit Mai auf Wunsch von BMW Motorrad aus formaljuristischen Gründen ruhte, um einen geeigneten Übernehmer zu finden, ist am 1. August eröffnet worden. Ein Nachfolger sollte den Betrieb unter neuem Namen nahtlos fortführen. Die Planungen seitens BMW Motorrad seien diesbezüglich leider nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Wie aus gut informierten Branchenkreisen zu hören ist, soll nun Bergmann & Söhne, ein großer Motorrad- und Autohändler mit zehn Standorten in Norddeutschland und 80 Mitarbeitern, den BMW-Motorrad-Händlervertrag für Hamburg bekommen, allerdings an einem anderen Standort, ganz in der Nähe der Stüdemann-Immobilie.
Spätestens zum Start der nächsten Saison soll die neue Anlaufstelle für BMW-Kunden fertig sein. Bis dahin bleibt den Hamburger Bikern nichts anderes übrig, ihre Reparaturen und Services beim BMW Motorrad Zentrum Hamburg in Lokstedt erledigen zu lassen. Der Wegfall der Servicekapazitäten von Stüdemann wiegt schwer, zumindest in der laufenden Saison.
Stüdemann ist einer der ältesten BMW-Motorradhändler der Hansestadt und besaß seit 1971 einen Händlervertrag. Noch im August soll die Insolvenzmasse des Traditionsbetriebs inklusive des Inventars und der Spezialwerkzeuge öffentlich versteigert werden. Auch für die ehemaligen Stüdemann-Mitarbeiter führt die Nachricht vom endgültigen Aus ihrer Firma zu großen Job-Herausforderungen.
Stephan Maderner