Deutscher Importeur sucht Händler und Servicepartner

André Hausmann – vom Jawa-Fan zum Jawa-Unternehmer, Foto: Jawa Deutschland

Jawa

Deutscher Importeur sucht Händler und Servicepartner

Die tschechische Motorrad-Kultmarke ist zurück auf dem deutschen Markt. Zwei Branchenquereinsteiger aus dem sächsischen Bischofswerda kümmern sich mit ihrer KLIC Handelsgesellschaft GbR um den Vertrieb der Klassikmotorräder mit Hubräumen von 350 bis 650 Kubikzentimetern, darunter Café Racer, Bobber, Scrambler und Adventurebikes.

Hinter dem neuen Jawa-Kümmerer in Deutschland stehen die beiden 53-jährigen Quereinsteiger André Hausmann und Danilo Walch. Hausmann betreibt eine Werbeagentur, Walch besitzt eine Fensterbaufirma.
Unter www.jawa-deutschland.com stehen alle verfügbaren Bikes zu Einführungspreisen ab 6.666 Euro zur Verfügung. Das Portfolio besteht aus: Jawa 42, Jawa 42 Bobber, Jawa 350 CL Peak, Jawa 300 CL, Jawa 350 OHC, Jawa 350 OHC Sport, Jawa 650 OHC und Jawa 650 OHC Sport. 

Um Entwicklung und Design kümmert sich die Jawa Moto spol s.r.o in Týnec nad Sázavou in der Nähe von Prag, produziert werden die Motorräder beim Motorrad- und Autohersteller Mahindra in Indien. Importeure gibt es derzeit in Österreich, Schweiz und Polen, wobei der neue Deutschland-Importeur auch den ungarischen Markt bedient.

Daneben vertreibt Jawa Deutschland auch die Reiseenduro RVM 500 Adventure by Jawa und die RVM 500 Scrambler: Diese beiden Bikes entstammen der langjährigen Zusammenarbeit der Marke Jawa mit dem argentinischen Unternehmen „RVM“. Bereits in der Vergangenheit gab es in Europa eine gewisse Nachfrage nach den von RVM in Argentinien angebotenen Motorrädern, die das Logo des tschechischen Traditionsherstellers Jawa trugen. Doch machten die mit der Straßenzulassung verbundenen Rechtsvorschriften und die hohen Kosten für den Transport der Motorräder nach Europa ihren Verkauf in Europa auf Dauer unrealistisch. Neue Projekte eröffneten nun aber neue Chancen:  Das neue Projekt RVM 500 berücksichtigt die Anforderungen sowohl des argentinischen als auch des europäischen Marktes und hat Motorräder hervorgebracht, die alle Anforderungen erfüllen und die Abgasnorm Euro 5 einhalten. 

In Bischofswerda setzen die beiden Jawa-Fans Hausmann und Walch jetzt alle Hebel in Bewegung, der Marke Jawa hierzulande neues Leben einzuhauchen. Auf den diesjährigen Regionalmessen in Erfurt, Dresden, Leipzig und Chemnitz hat man auf das Comeback der ikonischen tschechischen Marke aufmerksam gemacht. „Jeden Tag bekommen wir derzeit zehn bis zwanzig Anfragen – von Endkunden wie Zweiradhändlern und -werkstätten“, sagt André Hausmann.

Werbetechnisch will man in Kürze einen Jawa-Weihnachtskalender an 250 Händler und Werkstätten verschicken, somit sei die Basis für ein zukünftiges Business ist definitiv vorhanden. Laut Wikipedia sind in Deutschland zum 1. Januar 2024 insgesamt 9370 Jawa-Krafträder zum Straßenverkehr zugelassen.

Den Händlern und Werkstätten wird ein 3-Sterne-System angeboten: Ein Stern steht für Partner, die sich um den Jawa-Service kümmern, online Teile bestellen und abrechnen. Der zweite Stern kommt für Händler dazu, die bereit sind, auch Bikes vor Ort auszuliefern und dafür eine Auslieferungspauschale bekommen. Der dritte Stern ist dann „offiziellen“ Händlerpartnern vorbehalten, die sich zwei, drei Maschinen in den Showroom stellen und aktiv verkaufen. Die Investitionen für die Marke halten sich in Grenzen, es locken Margen von bis zu 30 Prozent, so Hausmann. 

Kleine Ergänzung zur Geschichte der Marke Jawa: Das Unternehmen entstand im Jahr 1929 aus einer Munitions- und Waffenfabrik. Deren Besitzer, František Janeček, erwarb damals die Lizenz zur Produktion eines Motorrads mit 500 Kubikzentimetern von der Wanderer-Werke AG in Schönau bei Chemnitz, welche die Produktion motorisierter Zweiräder aufgab. Aus den Namen „Janeček“ und „Wanderer“ wurde der Name „Jawa“.

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