Das Thema Stundenverrechnungssatz wird auch in unseren Benchmarkclub-Runden heiß diskutiert, daher lautet unsere Empfehlung: Ruhig alle zwei Jahren um zwei bis fünf Euro anheben. Wir sind in einem für Biker sicherheitsrelevanten Bereich und unsere wichtige und wertvolle Arbeit sollte adäquat honoriert werden. Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass Kunden in Sachen Werkstattleistungen nicht ganz so preissensibel reagieren, dagegen kämpfen sie beim Neufahrzeugkauf wie Berserker um den besten Preis.
Zum Rat, die Stundenverrechnungssätze mutig und stetig anzuheben, passt folgende aktuelle Meldung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (kurz: GDV): Die Stundensätze in Kfz-Werkstätten sind im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen. „Arbeiten an der Mechanik, Elektrik oder der Karosserie kosteten im vergangenen Jahr im Schnitt 173 Euro pro Stunde, das waren 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Noch teurer ist das Lackieren: Hier kostete eine Stunde sogar 188 Euro, 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Mit dem erneuten Preisanstieg setzt sich eine Entwicklung fort, die der GDV seit 2017 beobachtet: „Die Werkstattkosten steigen schnell: Während der Verbraucherpreis-Index von 2017 bis 2022 um knapp 14 Prozent gestiegen ist, haben Werkstätten ihre Stundensätze um 28 Prozent erhöht, Lackierereien sogar um 30 Prozent“, so Asmussen.
Also, liebe Zweiradwerkstätten: Von den Kollegen in der Autobranche lernen und rauf mit den Stundenverrechnungssätzen! Da ist im Vergleich mit den Autowerkstätten noch viel Luft nach oben, denn die Kunden brauchen unseren technischen Support. Ohne ihn keine Sicherheit und kein Spaß auf zwei Rädern. Sie haben die Argumente auf Ihrer Seite.
Wie sind Ihre Überlegungen beim Thema Stundenverrechnungssatz? Welche Erfahrungen machen Sie mit Kunden, wenn Sie erhöht haben? Schreiben Sie mir gerne von Ihren Erlebnissen und persönlichen Einschätzungen. Mail an maderner@syburger.de.