Digitaler Schutzschild für Motorradfahrer

Motorrad-zu-Auto-Kommunikation

Digitaler Schutzschild für Motorradfahrer

Bosch möchte durch die digitale Vernetzung von Auto und Motorrad die Zahl der Motorradunfälle drastisch reduzieren. Gemeinsam mit Partnern wurde der Prototyp eines Systems zum automatisierten Informationsaustausch entwickelt.

Nahezu jeder dritte Motorradunfall könnte nach Einschätzung von Experten der Bosch Unfallforschung durch eine Motorrad-zu-Auto-Kommunikation vermieden werden. Denn Ursache zahlreicher Unfälle, an denen Auto und Motorrad beteiligt sind, ist der Umstand, dass das Kraftrad zu spät oder gar nicht vom Autofahrer bemerkt wird.

Das System, das Bosch mit den Partnern Autotalks, Cohda Wireless und Ducati prototypisch entwickelt hat, lässt Fahrzeuge in einem Umkries von einigen hundert Metern miteinander kommunizieren. Die Vehikel tauschen bis zu zehn Mal pro Sekunde Informationen zu Fahrzeugtyp, Geschwindigkeit, Position und Fahrtrichtung aus. Das heißt: Lange bevor ein Motorrad für Autofahrer oder fahrzeugeigene Sensoren in Sicht kommt, wird es dem Autofahrer signalisiert. So soll ein vorausschauenderes Fahren ermöglicht werden.

Schematische Darstellung des Informationsaustauschs zwischen Motorrad und Auto.

Der Datenaustausch zwischen Motorrad und Auto erfolgt auf Basis des am WLAN angelehnten Standards pWLAN (ITS G5). Dieser ermöglicht kurze Übertragungszeiten von nur wenigen Millisekunden zwischen Sender und Empfänger. Jeder beteiligte Verkehrsteilnehmer ist so in der Lage, für das Verkehrsgeschehen wichtige Informationen zu generieren und zu senden. Auch stehende Fahrzeuge senden Daten an die Umgebung aus.

Damit weiter entfernte Motorräder und Autos zuverlässig die nötigen Informationen erhalten, setzt die Technologie auf das sogenannte »multi-hopping«. Dabei werden die Informationen automatisch von Fahrzeug zu Fahrzeug weitergereicht. So sind in kritischen Situationen alle Beteiligten informiert und können entsprechend frühzeitig reagieren.

Fotos: Bosch

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