Weichenstellungen gab es auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 24. Januar. Wie das Unternehmen Pierer Mobility mitteilt, sind sämtliche Anträge durch die Aktionäre angenommen worden, um die nächsten Schritte im 90-tägigen-Sanierungsverfahren der KTM AG zu gehen. Zur Abstimmung standen Finanzinstrumente wie Wandelschuldverschreibungen, Gewinnschuldverschreibungen und Genussrechte. Diese räumen auch das Bezugs- und/oder das Umtauschrecht auf den Erwerb von Aktien der Gesellschaft ein.
Prominent ins Auge sticht die Personalie Stephan Zöchling: Der CEO und Miteigentümer des österreichischen Sportauspuffherstellers Remus wurde mit mehr als 96 Prozent Zustimmung in den Aufsichtsrat gewählt. Sein Mandat läuft bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2028 beschließt und Röchling gilt als Automotive-Sanierungsexperte. Der Vertraute von Stefan Pierer habe Branchengerüchten zufolge bereits im vergangenen Herbst einen zweistelligen Euro-Millionenbetrag bei KTM eingeschossen.
Gesucht werden neue Investoren, die rund 700 Millionen Euro beisteuern können, damit die 30 Prozentquote an die Gläubiger ausbezahlt werden kann, doch insgesamt sind Forderungen in Höhe von 2,2 Milliarden Euro angemeldet. Laut Insolvenzverwalter Peter Vogl seien bislang rund 20 potenzielle Geldgeber auf den Plan getreten. Zur Erinnerung: Bajaj Auto International Holdings BV („Bajaj“) ist zu rund 48 Prozent an der operativen KTM AG beteiligt. Bis spätestens 25. Februar muss nun ein Sanierungsplan vorliegen, über den dann erneut abgestimmt werden muss, somit bleibt es spannend in Mattighofen.