In den beiden Disziplinen Fahrrad- und Motorradtechnik traten insgesamt 30 Teilnehmer aus acht Nationen gegeneinander an. Bereits am Donnerstag hatten die Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Frankreich, Tschechische Republik, Dänemark und Polen die Gelegenheit, sich im Rahmen einer Stadtrundfahrt im historischen Doppeldeckerbus und beim Bürgermeisterempfang kennenzulernen, dieser fand im historischen Rathaus statt. Besichtigt wurde auch der Friedenssaal, in dem 1648 der Westfälische Friede unterzeichnet wurde, der den Dreißigjährigen Krieg beendete. Der Kennenlernabend ging im zwölften Stock der Restaurant-Lounge 1648 über die Bühne.
Am Wettkampf-Freitag setzte sich in der Fahrradtechnik der Deutsche Steffen Hanel aus Leonberg gegenüber der Konkurrenz durch. Die weiten Podiumsplätze belegten Oliviér Péter aus der Schweiz (Platz 2) und Simon Matthias Pointner aus Österreich (Platz 3). Lennart Kreft aus Steinfurt-Borghorst verpasste das Podium denkbar knapp und belegte mit nur um einen Punkt Abstand den vierten Platz.
In der Disziplin Motorradtechnik gelang den Niederlanden ein Doppelsieg: Sem van Voorden setzte sich vor Sebastiaan Steemers durch. Den dritten Platz belegte Felix Schüßler aus Hamburg, sein Landsmann Aaron Lutz aus Aalen landete auf dem sechsten Platz.
Jeder Teilnehmer musste sich an sechs Stationen beweisen, neben Diagnose- und Fahrwerksaufgaben stand in der Motorradtechnik auch der Umbau eines Motors auf einstellbare Stößel sowie die Vermessung von Komponenten auf dem Programm. In der Fahrradtechnik waren unter anderem das Nachrüsten eines Di2-Systems und das Einspeichen eines Laufrads gefragt.
Am Abend fand die feierliche Siegerehrung im HBZ Münster statt, der die ehemalige Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und jetzige Bundestagsabgeordnete aus Ibbenbüren Glanz verlieh. Das Netzwerk-Event fand in einem Abendessen im historischen Haus Kump seinen Abschluss.
Das große Schraubertreffen in Münster bestätigte wieder einmal eindrucksvoll, wie der Europacup junge Talente aus dem Zweirad-Handwerk zusammenbringt und die Zukunft der Branche fördert. Der Bundesinnungsverband Zweirad-Handwerk und die Handwerkskammer Münster haben diesen Wettbewerb erstmals gemeinsam ausgetragen. Fahrrad- und Industrieverbände sowie Branchenunternehmen unterstützten durch Sach- und Geldspenden und besonders hervorzuheben ist das ehrenamtliche Engagement der Prüfer, die die Arbeit der Nachwuchsfachkräfte gemeinsam beurteilten. Tollen Job gemacht: Peter Mächel, Fachbereichkoordinator Zweiradtechnik im Bildungszentrum der Handwerkskammer Münster und HBZ-Mitstreiter Marc Meilves.
Die Bike Experts Europe als Macher des europäischen Zweirad-Wettbewerbs haben in Münster beschossen, dass der nächste Europacup im Frühjahr 2026 in Frankreich stattfinden soll. Federführend in der Organisation ist dann die Association Nationale pour la Formation Automobile (kurz: ANFA). Zum französischen Nationalverband für Berufsbildung im Kfz-Gewerbe gehören auch vier aufs Zweiradhandwerk spezialisierte Schulen.