Als am Abend des 14. Juli 2021 in kürzester Zeit die sonst so malerische Ahr, die sich in Schleifen durch die Landschaft windet, zum reißenden Strom anschwillt, spielen sich unvorstellbare Szenen ab. In der kleinen Gemeinde Schuld reißt der Fluss ganze Häuser, Autos und Bäume mit sich und spült massive Brücken einfach weg. Zurück bleibt völlige Verwüstung, mehr als 120 Menschen kommen im Kreis Ahrweiler ums Leben. Tagelang gibt es in vielen Orten weder Strom, Wasser noch Telefon.
Betroffen sind auch etliche Hotels und Gasthäuser. Mirko Mochetti, Betreiber des beliebten Café Fahrtwind in Hönningen hat die Katastrophe hautnah erlebt und meldet wenige Tage später: „Das Café wurde samt Einrichtung und aller Geräte vollkommen zerstört. Wir versuchen zu retten, was noch zu retten ist.“ Anderthalb Kilometer stromabwärts hat es in Ahrbrück das unmittelbar an der B257 und der Ahr gelegene Café-Bistro Ahrwind schwer getroffen. „Das Café ist innen total ruiniert, das Haus muss komplett saniert werden“, berichtet Ahrwind-Chef Jochen Retzmann. Knapp einen Kilometer Luftlinie westlich des völlig zerstörten Ortskerns von Schuld hat das Hochwasser das Haus Waldfrieden schwer beschädigt und die Eigentümer Rita und Peter Schaffron tagelang von der Außenwelt abgeschnitten. Die Gastgeber sind am Boden zerstört: Nach den Corona-Lockdowns hatten sie ohnehin schon schwer zu kämpfen. Nun das Hochwasser und die immensen Schäden, für die die Versicherungen nicht haften – viele stehen vor den Trümmern ihrer Existenz.
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Sophie Leistner