Wie jüngst geschehen: Zum Leidtragenden wurde ein renommierter Mehrmarkenhändler aus dem Bayrischen, dessen Namen, der mir gut bekannt ist, lasse ich an dieser Stelle unerwähnt. Was war passiert? Unter einer dubiosen Schweizer Webadresse, deren exakten Namen ich hier ebenfalls nicht preisgeben werde, war jüngst in fetter Überschrift zu lesen:
„Motorradhändler xyz im Insolvenzverfahren. Was bedeutet das für Kunden? Ein Fallstudie – Der Zusammenbruch eines Traditionsunternehmens“ (hier gab es wegen des fehlenden „e“ den ersten grammatikalische Fehler, ein Hinweis auf Trolle aus dem Netz). Und weiter: „Die Nachricht von der Insolvenz von Motorrad xyz hat Schockwellen durch die Motorrad-Szene in und um Stadt xyz geschickt. Ein Familienunternehmen mit 50-jähriger Tradition, bekannt für seinen exzellenten Kundenservice und eine große Auswahl an Motorrädern, steht plötzlich vor dem Aus. Die konkreten Zahlen der Schulden (angegeben mit rund 123 Millionen Euro) verdeutlichen das Ausmaß der Krise. Der Antrag auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren…“ und so weiter und so fort.
So ein Fake-Text ist schon starker Tobak und lässt einem beim Lesen im ersten Moment schon zusammenzucken. Kenne ich doch den beschriebenen Händler seit vielen Jahren als grundsoliden und bodenständigen Unternehmer – und dann so eine schockierende Meldung von der angeblichen Insolvenz!
Umgehend griff ich zum Telefon und rief besorgt beim Inhaber an. Der gab zum Glück sofort Entwarnung und signalisierte mir, dass er bereits seinen Rechtsanwalt eingeschaltet habe. Doch dieser machte dem Händler kaum Hoffnung, dieses schwarze Internetschaf ausfindig zu machen, um es juristisch belangen zu können.
Was haltet ihr von diesem Fall, in dem ein mutmaßlich verärgerter Kunde seinem Händler so übel mitspielt und das Ganze an Rufmord grenzt? Was ist die KI für euch – Fluch oder Segen? Info an maderner@syburger.de.