Während sich KTM in den letzten Jahren mit dezenter Modellpflege begnügte, setzt der österreichische Hersteller seine Sportenduro-Palette für 2024 komplett neu auf.
Rahmen mit mehr axialem Flex
Das Rückgrat der 2024er Modelle bildet ein völlig neuer, hydrogeformter, laserbearbeiteter und robotergeschweißter Rahmen. Dieser soll durch seine axiale Flexibilität und Verwindung deutlich mehr Energie absorbieren und auch einen spürbar verbesserten Geradeauslauf ermöglichen.
Werkzeuglos einstellbare Federelemente
Das komplette Lineup wird mit der neuen WP XACT 48-mm-Closed-Cartridge-Federgabel ausgestattet, deren Innenleben einen optimierten Ölfluss aufweisen soll. Die Hinterradfederung arbeitet nach wie vor ohne Umlenkhebel, das WP XPLOR PDS-Dämpfungssystem wurde jedoch an die Charakteristik des neuen Rahmens angepasst. Zug- und Druckstufendämpfung an Front und Heck lassen sich komplett werkzeuglos einstellen, auch die Vorspannung des Federbeins soll sich sehr leicht anpassen lassen.
Elektronik im Rahmenheck
Das Rahmenheck ist aus einem Verbund aus Polyamid und Aluminium gefertigt und soll laut KTM zum einfachen Handling beitragen. Im Sinne einfacher Zugänglichkeit sind ein Großteil der Elektrik sowie das neue Steuergerät ins Heck integriert.
Das unter Mitwirkung der Werksfahrer neu gestaltete Bodywork soll einen besseren Knieschluss vor allem bei stehender Fahrweise erlauben.
Transparenter Tank
Zum Schutz von Fahrer und Kühler ist der neue Vorderradkotflügel mit schlammabweisenden Lamellen versehen. Der transparente Kraftstofftank aus Polyethylen (XPE) erleichtert die Füllstandskontrolle und bietet ein Fassungsvermögen von 8,3 Litern (4-Takter) bzw. 8,9 Litern (2-Takter).
Einfache Fehlersuche
Zur Überwachung der Elektronik dient eine unabhängige OCU unter dem Sitz, die elektronische Sicherungen und Relais ersetzt. Bei Ausfall einer elektrischen Komponente werden deren Ausgänge einzeln deaktiviert, wobei der Fehlerstatus jeder Einheit durch eine rote oder grüne LED angezeigt wird. Dies soll eine einfache Fehlersuche unterwegs ermöglichen.
Komplett überarbeitete Zweitaktmotoren
Umfangreich modernisiert präsentieren sich die Zweitaktmotoren, bei denen die Transfer Port Injection (TPI) durch eine Throttle Body Injection (TBI) ersetzt wurde. Das heißt, der Kraftstoff wird nicht mehr in den Überströmkanal, sondern wie beim Viertakter in den Drosselklappenkörper eingespritzt.
Die Überarbeitung des Membranventilgehäuses soll verhindern, dass das Gemisch bei extremen Bergauf- und Bergabfahrten übermäßig fett wird.
Auch die elektronische Auslasssteuerung ist neu und bietet drei über einen Mapping-Schalter auswählbare Zündkurven.
Viertakter optional mit Quickshifter und Traktionskontrolle
Bei den Viertaktern beschränken sich die Änderungen auf einen leicht nach hinten geneigten Einbau des Motors sowie eine drei Millimeter tiefere Positionierung des Ritzels, was einem einfacheren Handling zugutekommen soll. Dafür gibt es erstmals eine optionale Traktionskontrolle sowie einen Quickshifter. Letzterer ermöglicht kupplungsloses Hochschalten vom zweiten bis zum sechsten Gang.
Die Palette der KTM-Sportenduros umfasst im Modelljahr 2024 die Zweitakter KTM 150 EXC, KTM 250 EXC und KTM 300 EXC sowie die Viertakter KTM 250 EXC-F, KTM 350 EXC-F, KTM 450 EXC-F und KTM 500 EXC-F. Ab Juni sollen die neuen Modelle bei den Vertragshändlern verfügbar sein.
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Fotos: KTM / R. Schedl