Der Lockdown macht dem Unternehmer schwer zu schaffen. Die Not war so groß, dass er sich Anfang März mit einem offenen Brief an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten gewandt hat. Wir veröffentlichen den Brief mit freundlicher Genehmigung des Inhabers Christian Schmid:
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Kretschmann,
ich schreibe Ihnen heute, da ich als Einzelhändler von dem Lockdown direkt betroffen bin.
Wir betreiben seit 1984 ein Geschäft für Motorradbekleidung, also Schutzbekleidung für Motorradfahrer. Diese Artikel sind für die Sicherheit des Zweiradfahrers nicht nur vorgeschrieben sondern auch unerlässlich. Seit 1. März haben z.B. die Fahrschulen wieder geöffnet und diese dürfen momentan aus Hygienegründen in der Ausbildung keine eigene Schutzbekleidung an Motorradfahrer herausgeben.
Wie sollen die Zweiradfahrer die dringend benötigte neue Schutzbekleidung erwerben? Einen Online-Verkauf lehnen wir ab, da die Bekleidung von der Passform an den Kunden angepasst werden muß. Die Wahrscheinlichkeit, dass z.B. ein bestellter Helm passt, liegt bei max. 10 Prozent. Die Produkte fallen einfach zu unterschiedlich aus. Motorradbekleidung kann nur funktionieren, bzw. die Sicherheit ist nur gewährleistet, wenn die Passform perfekt stimmt. Deswegen muß diese probiert und vom Fachpersonal angepasst werden. Gerade jetzt im Frühjahr ist der Bedarf und die Nachfrage bei Schutzbekleidung groß.
Wir haben letztes Jahr in Hygienemaßnahmen investiert und unsere Mitarbeiter entsprechend geschult. Wir sind bestens vorbereitet.
Hiermit bitte ich Sie, daß wir und unsere Branche von einem weiteren Lockdown ausgeschlossen werden, da wir unerlässliche und systemrelevante Produkte anbieten, die die Sicherheit von Zweiradfahrern gewährleisten. Motorrad- und Kfz-Werkstätten z.B. sind ja auch geöffnet.
In der Hoffnung auf eine baldige und positive Antwort,
mit freundlichen Grüßen
Christian Schmid
Eine Stellungnahme der Landesregierung blieb bislang aus.