Mit der Ankündigung des vergangene Woche neu ernannten Wirtschaftsberaters von US-Präsident Trump, Larry Kudlow, den Konfrontationskurs gegenüber der Europäischen Union und China zu verschärfen, ist die Debatte um Einfuhrzölle in eine neue Runde gegangen.
Während die US-Regierung vor allem Stahl und Aluminium aus Europa mit Zöllen belegen will, hat die Europäische Union eine Liste amerikanischer Produkte vorgelegt, deren Einfuhr künftig verteuert werden soll. Darunter Motorräder von Harley-Davidson.
Während es also zunächst den amerikanischen Hersteller Harley-Davidson treffen würde, könnte bei einer weiteren Eskalation der Import europäischer Motorräder in die USA mit Strafzöllen belegt werden.
Nun äußerte sich der Verband der europäischen Motorradhersteller (European Association of Motorcycle Manufacturers, kurz: ACEM) öffentlich besorgt über den sich abzeichnenden Handelskrieg. Stefan Pierer, KTM-Chef und derzeitiger Präsident der Acem, stellte in einem Statement fest: »Motorradhersteller sind Global Player, die sich für freie und ausgewogene Handelsabkommen einsetzen. Die USA und die EU sollten zusammenarbeiten, um den internationalen Handel zu erleichtern und Rechtsangleichung anzustreben und sie nicht durch unilaterale und politisch motivierte Maßnahmen einzuschränken«.
Antonio Perlot, Generalsekretär der ACEM ergänzt: »Die EU ist ein Schlüsselmarkt für amerikanische Motorradmarken. Andersherum sind die USA im Motorradsegment der wichtigste Handelspartner Europas. Wir vertrauen darauf, dass die amerikanischen und europäischen Behörden keine globale Handelseskalation auslösen werden, die für die Motorradindustrie auf beiden Seiten des Atlantiks äußerst schädlich sein könnte«.
Nach Berechnungen der ACEM hängen in Europa etwa 156.000 Jobs an der Motorradindustrie. Mitgerechnet sind Arbeitsplätze im Bereich Kleinkrafträder, Trikes und Quads.