Motorradlärm: Der Bürger als Blockwart?

Die nicht nur für Freunde und Bekenner des Verbrennermotors, sondern auch unter liberal und technologieoffen denkenden Bürgern als Kampagnenmaschinerie bekannte Deutsche Umwelthilfe (kurz: DUH) sagt den Motorradfahren mal wieder den Kampf an.

Zum Tag des Lärms am 26. April forderte die auto- und motorradkritische Lobby und Abmahninstitution wirksame Kontrollen gegen zu laute und teils manipulierte Motorräder sowie die Einführung von Lärmblitzern. Dazu verloste die DUH zehn Lärmblitzer, so soll es „Lärmopfern“ leicht gemacht werden, schwarze Schafe unter den Bikern beim Ordnungsamt oder der Polizei anzuzeigen. Ein offener Aufruf zur Denunziation, wie ich finde. Der Bürger als Blockwart, der Biker anschwärzt – eine Vorstellung, vor der mir graut.

Weitere DUH-Rezepte im Kampf gegen den Motorradlärm sind Verbote und Gebote. Die DUH fordert die konsequente Anordnung und Kontrolle von Tempo 30 in Innenstädten und das Verbot von „Lärmerzeugern“ wie elektronisch gesteuerten Klappenauspuffanlagen, die hierzulande an 360.000 Bikes verbaut seien und besonders laute Nachrüstschalldämpfer. Dabei sind diese im Aftermarket sehr erfolgreichen Produkte gesetzeskonform und erfüllen alle europäischen Gesetze und sind ECE, EG-BE und TÜV-geprüft.

Was mir persönlich auch Bauchschmerzen bereitet ist die fragliche wissenschaftliche Unabhängigkeit und Überparteilichkeit. Für mich ein kritischer Punkt ist die Finanzierung des Ladens: der gut zweistellige Millionenetat der Deutschen Umwelthilfe setzt sich je zu einem Drittel aus Partnerschaften (etwa mit dem Autobauer Toyota), Spenden (wozu auch die Erlöse aus erfolgreichen Abmahnungen zählen) sowie öffentlichen Institutionen wie EU-Kommission, Bundes- und Landesministerien sowie nationalen und internationalen Stiftungen zusammen. Mithin steht hier das Geld von uns Steuerzahlern im Feuer. Die DUH bemüht oftmals Gerichte, nicht nur beim Dieselthema oder in punkto Durchsetzung von Fahrverboten sowie diese Klagefreudigkeit ihr zurecht den Ruf eines Abmahnvereins eingetragen hat. Für viele in der Auto- und Motorradbranche ist dieser Verein ein rotes Tuch und das kann ich gut nachvollziehen. 

Und wie ist Ihre Meinung? Was halten Sie von der neuen Anti-Motorradlärm-Kampagne und wie stehen sie zu DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch und seinem Team? Ich freue mich auf Ihre Reaktionen per Mail an maderner@syburger.de.

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