Politiker als Kradmelder

Rechtzeitig ein paar Tage vor der Europawahl Anfang Juni setzte in meinem Speedlog vom 3. Juni das Thema Motorradfahrer und Politik auf die Agenda. Das Leserfeedback zum Wahl-o-mat für Motorradfahrer ließ nicht lange auf sich warten.

Thomas Grund aus Hünstetten schickte mir dazu folgende Meinung:

„Hallo Stephan, wenn da nicht ausgerechnet eine Europawahl vor der Tür stünde, würde ich vielleicht die Aktion „Freiheit & Fairness für Motorradfahrer“ (Motorrad-Tour in Richtung des Europaparlaments in Straßburg) des FDP Biker e.V. anders einordnen. So aber ist es doch offensichtlich, dass die strauchelnde FDP sich gerne der Sympathie/Stimmen der Motorradfahrer sichern möchte - für die man sich zufällig jetzt mal wieder ganz betont und öffentlichkeitswirksam in Szene setzt. Sorry. Reine Wahlpropaganda.

Es gibt schon lange in der politischen Szene (Bund, Land, Kreis, Partei) Motorradfahrer, welche sich öffentlich Pro Motorrad zeigen. Es gibt aber auch Contra gegenüber dem Thema in der Politik. Es gibt viele Interessenverbände (NGOs) in allen Ländern der EU – die einen Pro, die anderen Contra. Es ist doch mit vielen Themen so. Freilich Motorrad ist heutzutage ein rein emotionales Thema. War auch schon mal anders zu anderen Zeiten.

Ob’s was bringt?
Außer das (noch) kein totales Fahrverbot existiert? Ich weiß es nicht. Genau das ist das Problem! Vielleicht wird über die positiven Errungenschaften einfach zu wenig gesprochen/berichtet oder sie werden nur als selbstverständlich hingenommen. Vielleicht gibt es aber auch wenig/nichts zu berichten. Vielleicht werden wir als Gruppe der Motorradfahrer mit unserem Hobby aber auch allgemein für gar nicht so wichtig erachtet, wie wir es vielleicht insgeheim gerne wären. Klar stellen wir einen wirtschaftlichen Faktor dar. Ist das echt unser einziges Argument? Das wäre schade. Drogen, Waffen, Prostitution und das Glücksspiel sind wirtschaftlich gesehen viel größere wirtschaftliche Faktoren. Und danach kommen noch viele andere wichtigere. Aber wieso benötigen wir für unser Hobby eigentlich ein Argument? Und was ist mit den Taubenzüchtern? (Zwinkersmiley)
 
Können politische Parteien Lobbyarbeit ausüben und Positives für uns Motorradfahrer bewirken?
Ich denke sie könn(t)en. Ich für meinen Teil will einfach von bevormundenden Politikern und selbsternannten Weltenrettern in Ruhe gelassen werden und so selbstverständlich am Straßenverkehr teilnehmen wie andere mit Pkw, Lkw, Traktor, Fahrrad, Reiter, Fußgänger etc. Warum sollte Politik das nicht selbstverständlich auch wollen? Und warum wollen Politiker für das Selbstverständliche gelobt werden?
Und am Ende möchte ich mich insbesondere bezüglich des von mir favorisierten Antriebskonzepts am freien Markt bedienen. Das war/ist unter sozialistischen Regierungen zwar auch möglich, jedoch ist die Auswahl und Verfügbarkeit der Produkte da doch bekanntermaßen immer sehr eingeschränkt.

Zum Schluss noch meine persönliche Meinung: Als Motorradfahrer möchte ich meine Interessen nicht von Marie-Agnes Strack-Zimmermann vertreten wissen. Wenn ich darauf angewiesen wäre, würde ich lieber mein Moped ins Museum stellen und es zu Fuß besuchen gehen. Überhaupt sollte sich Frau MASZ umgehend freiwillig als Kradmelder an die Front in der Ukraine begeben. Hier könnte sie sich anstatt ihrer Kriegsrhetorik auch mal nützlich machen und so ihren beiden geliebten Hobbys frönen... (Zwinkersmiley)“

Danke lieber Thomas für diesen Leserbrief und die interessanten Aspekte und Überlegungen, die du rund um das Thema Motorrad und den Stellenwert von Bikern in Politik und Gesellschaft angestellt hast.

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