Raus aus der Komfortzone – so begeistern wir junge Motorradfahrer

Die Rekrutierung von Motorradnachwuchs ist eine Daueraufgabe für die professionelle Zweiradszene. Gut so, wenn Händler wie Stefan Schmidt von MCA Altendiez mit ihrem intensiven Rennsportengagement gezielt junge deutsche Talente auf die Piste bringen. Vorbilder, denen es nachzueifern gilt, braucht das Land!

Wie es noch geht, junge Menschen für das Hobby Motorradfahren zu gewinnen, schrieb mir jüngst »bike & business«-Newsletter-Leser Jens Berkemeyer aus Bückeburg:

„Die jungen Leute müssten einfach motiviert werden, ihre Komfortzone zu verlassen. Denn das macht man ja beim Motorradfahren: Keine voll-klimatisierte Umwelt mehr wie im Auto.

Das beginnt vielleicht schon mit der Frage, wo bringe ich das heute backblechgroße Smartphone unter und wie verpasse ich keinen Anruf oder wichtigen Social-Media-Eintrag? Meiner Erfahrung nach müsste die Anzeige im Cockpit bereits Serienausstattung sein; das erwarten die technisierten Digital-Kids heutzutage einfach. 

Ich glaube, dass man den jungen Leuten vermitteln und es erfahrbar machen müsste, dass Motorradfahren nicht ein reines Mittel zum Bewegen des eigenen Körpers von A nach B ist, sondern zudem auch die Seele und den Geist bewegt.

Mit nur ein wenig Verzicht auf Komfort kann das Motorrad täglicher und sparsamer Begleiter für alltäglich Fahrten sein: Zur Arbeit, zum Einkauf (ok, nicht gerade zum Wocheneinkauf mit Getränkekisten),
zu Freunden, zur Familie und im Urlaub. Das praktiziere ich selbst so.
Und noch ein abschließendes Wort zu den Motorradprotesten und der Debatte über Motorradlärm und potenzielle Fahrverbote: Ein schwieriges Thema, das sicherlich auch stark subjektiv geprägt ist. Streckensperrungen sind niemals die richtige Lösung und schränken die allgemeine Freiheit ein. Mehr direkte Kontrolle der Lärmemission und sofortige Bestrafung wäre richtiger, soweit technisch machbar auch mit einem Lärmblitzer. 

Streckensperrungen aus Lärmschutzgründen machten nur unter Ausnahme von Elektromotorrädern Sinn, wenn man nicht prinzipiell die ganze Fahrzeuggattung oder den motorradfahrenden Menschen an sich verteufeln will. Das wäre dann bei der drastischsten Maßnahme wenigstens ökologisch und zukunftsorientiert.

Ich habe selbst gerade eine Bundesstraße direkt vor meiner Haustür und störe mich eher an den neuen Autos mit Klappenauspuff und ihren mutwilligen Fehlzündungen. Eine freiwillige Lärmreduzierung am Motorrad scheint kaum möglich, leisere Schalldämpfer für die Fahrzeuge zu bekommen ist scheinbar unmöglich. Ich habe für meine R 1200 GS LC Adventure jedenfalls keinen gefunden.“ 

Soweit Jens Berkemeyer zu den Themenkomplexen Motorradnachwuchs und Motorradlärm. Wenn auch Sie mal wichtige Gedanken zur Zukunft des Motorradfahrens und der Zweiradbranche insgesamt äußern möchten – schreiben Sie mir. Mail wie immer an maderner@syburger.de

Nach dem Verfassen dieses Speedlogs heißt es für mich: Ich bin dann mal weg. Auf der »bike & business«-Motorradtour 2021 im Bergischen Land, Siegerland und Westerwald. Geist und Seele bewegen! Und Sie so?

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