Yamaha teilt mit, dass Unfälle mit Motorradbeteiligung in erster Linie auf Erkennungsfehler (zehn Prozent), Entscheidungsfehler (17 Prozent) und Bedienfehler (fünf Prozent) seitens des Fahrers zurückzuführen seien. Aus den Daten gehe außerdem hervor, dass sich etwa 70 Prozent der Motorradunfälle innerhalb von zwei Sekunden nach dem den Unfall auslösenden Moment ereignen. Auf der Grundlage dieser Analysen von Unfallursachen entwickelt Yamaha Motor derzeit Assistenzsysteme mit Fokus auf vier Vektoren: unterstützte Gefahrenprognose, Schadensvermeidung und unterstütztes defensives Fahren, unterstützte Ausweichmanöver und Schadensbegrenzung.
Das 2022 erstmals vorgestellte Sicherheitssystem stabilisiere ein Fahrzeug bei niedrigen Geschwindigkeiten, in dem es auf die Antriebs- und Lenkkräfte einwirke. „Das System lässt sich sehr gut auf bestehende Fahrzeuge anwenden, da keine Änderungen am Rahmen erforderlich sind“, erklärt Projektleiter Akitoshi Suzuki. Der in der Entwicklung befindliche Prototyp nutzt eine Serien-YZF-R25 als Plattform und ist mit einer sechs-achsigen Trägheitsmesseinheit (kurz: IMU) sowie Antriebs- und Lenkmotoren ausgestattet.
Wie funktioniert das System?
„Beim Anfahren oder Anhalten unterstützt der am Vorderrad angebrachte Antriebsmotor die Stabilität, ab etwa 5 km/h übernimmt der am Lenker angebrachte Lenkmotor die Aufgabe“, erklärt Akitoshi Suzuki. Durch das Zusammenspiel dieser beiden Motoren könne sich der in seiner mittleren Entwicklungsphase befindliche Amsas-Prototyp mit Schrittgeschwindigkeit fortbewegen, ohne umzufallen - unabhängig vom Können des Fahrers.
Yamaha hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der tödlichen Motorradunfälle bis zum Jahr 2050 auf null zu reduzieren.