So geht es weiter nach der Insolvenz

Foto: eRockit AG

eRockit Systems

So geht es weiter nach der Insolvenz

Die Hiobsbotschaften aus der Elektromobilitätsszene reißen nicht ab: Nach Energica, Cake, Onomotion, vanMoof oder Lilium hat es nun auch die eRockit Systems GmbH mit Sitz im brandenburgischen Hennigsdorf erwischt.

Der Hersteller des innovativen Human-Hybrid Zweiradkonzepts eRockit musste Ende Oktober beim Amtsgericht Neuruppin einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen (AZ: 15IN 239/24). Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestellt wurde Dr. Susanne Berner, Berlin.

„Die eRockit AG, die Muttergesellschaft der eRockit systems GmbH, ist von der Insolvenz nicht betroffen“, teilt Andreas Zurwehme mit, CEO der AG und Geschäftsführer der betroffenen GmbH. Der Manager strebt nun ein Planverfahren an, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Die Gründe des (vorläufigen) Scheiterns liegen für Zurwehme auf der Hand: Die anhaltende öffentliche Diskussion über die Elektromobilität in Deutschland habe die Anleger und potenziellen Investoren stark verunsichert, deshalb sei es unmöglich gewesen, dem Unternehmen neues Kapital zuzuführen.

Zurwehme hält das Produkt aber nach wie vor für „zukunftsträchtig“. „Wie kein anderes Fahrzeug vereint das eRockit auf einzigartige Weise die besten Eigenschaften eines E-Bikes, Fahrrads und Motorrads in einem außergewöhnlichen Zweirad“, ist sich Zurwehme sicher. Kern dieser Innovation ist die Human Hybrid-Antriebstechnologie, die die Pedalkraft des Fahrers verstärkt und eine mühelose Beschleunigung auf bis zu 100 km/h ermöglicht. In den vergangenen sechs Jahren habe man laut Zurwehme viel erreicht:

  • Entwicklung, Straßenzulassung und Auslieferung der eRockit Limited Edition
  • Über 500.000 gefahrene Kundenkilometer
  • Nachfrage aus rund 100 Ländern
  • Zwei neue Fahrzeugmodelle (eRockit One und eRockit 02) vor Fertigstellung

Zurwehme hofft auf die Fortführung des Unternehmens und sucht derzeit intensiv den Kontakt zu potenziellen Investoren aus dem In- und Ausland, um eine Lösung zu erarbeiten.

Im Gespräch mit »bike & business« legt Zurwehme Wert auf die Feststellung, dass er als Geschäftsführer die Verantwortung trage, das Projekt eRockit aber nicht wie viele andere an wahnwitzigem Wachstum, fehlendem „Proof of concept“ oder nicht vorhandenem Marktpotenzial gescheitert sei. Gerade in den vergangenen Monaten hätte sich die Stimmung unter den Investoren komplett gedreht: „Ich selbst habe ja jedwede Anstrengungen unternommen und stehe mit voller persönlicher Haftung und Kapitaleinsatz im Unternehmen. Daher halte ich die Weiterführung absolut für möglich, da eRockit nicht ein mehrere Millionen Euro tiefes Finanzloch aufweist, sondern mit überschaubarem Kapital wieder auf die Spur gebracht werden kann…“

Stephan Maderner

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