Staatshilfen für LiveWire

90 Mio. aus der »Investing in America Agenda«

Staatshilfen für LiveWire

Beim amerikanischen Elektromotorradbauer LiveWire läuft es nicht gut. Die Absatzzahlen bleiben weit hinter den ehrgeizigen Zielen zurück. Nun hat der Mutterkonzern Harley-Davidson Staatshilfen erhalten, was etwas finanziellen Spielraum schafft.

Nichts weniger als einen Befreiungsschlag erhoffte sich Harley-Davidson von der Ausgliederung der Elektromotorradsparte LiveWire als eigenes Unternehmen. Die Motor Company holte den taiwanesischen Rollerbauer Kymco als Anteilseigner ins Boot und gab dem Merger noch eine ordentliche Mitgift mit auf den Weg.

Auch Arrow-Modelle bringen keinen Durchbruch

Doch die erhoffte Erlösung trat nicht ein. Als nach wie vor größtem Anteilseigner können Harley-Davidson die Verluste von LiveWire nicht egal ein. Nach dem Flop des noch unter Harley-Ägide entwickelten Modells LiveWire One enttäuschten auch die Verkaufszahlen der auf der neu entwickelten skalierbaren Plattform Arrow basierenden Modelle S2 Del Mar und S2 Mulholland. Brancheninsider schlossen nicht aus, dass Harley dem Elektromotorradbauer bald den Stecker ziehen würde.

Gelder aus der Investing in America Agenda

Etwas Aufschub könnte dem strauchelnden Unternehmen eine großzügige Finanzspritze aus dem US-Energieministerium (DOE) bringen, das 89 Millionen Dollar an Harley Davidson überweisen will. Das Geld stammt aus dem Domestic Manufacturing Conversion Grant Program. Dies ist Teil der von US-Präsident Biden auf den Weg gebrachten Investing in America Agenda zur Abfederung der Inflationsfolgen. Insgesamt 1,7 Milliarden US-Dollar stehen dem DOE zur Verfügung, um die Umstellung von 11 stillgelegten oder gefährdeten Automobilstandorten in acht Bundesstaaten auf die Produktion von Elektrofahrzeugen und dem Aufbau entsprechender Lieferketten zu unterstützen.

Ausbau des Standorts York, PA

Genauso wie die Verbrennungsmotoren werden die elektrischen Antriebsstränge auch künftig aus Milwaukee kommen. Für Karosseriebau und Lackierung bleibt das Werk in Tomahawk, Wisconsin zuständig. Mit den Bundesmitteln soll nun das Werk in York, Pennsylvania umgerüstet und erweitert werden, um die Endmontage großer Stückzahlen von Elektromotorräden vornehmen zu können.

Hoffnung auf steigenden Absatz

Das Departement of Energy erhofft sich, dass Harley-Davidson »in Abstimmung mit seiner Tochtergesellschaft LiveWire die Produktion bestehender LiveWire-EVs erhöhen und mit der kommerziellen Produktion weiterer EVs der Marken Harley-Davidson und LiveWire beginnen wird.« Bis 2033 soll der jährliche Output kontinuierlich gesteigert werden.

Ob diese dirigistische Einmal-Maßnahme etwas an den strukturellen Problemen, allen voran der fehlenden Nachfrage nach Elektromotorrädern, ändern wird, ist allerdings mehr als fraglich.

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