Einige gravierende Unfälle von Motorradfahrern mit Beteiligung von Autos mit Advanced Driver Assistance Systemen (ADAS), im Volksmund »Autopiloten«, hatten die FEMA, den Dachverband der europäischen Motorradclubs, veranlasst, sich mit einem Fragenkatalog an die für die Typzulassung in Europa zuständige Behörde RDW in den Niederlanden zu wenden.
Der Verband ist der Auffassung, dass die Systeme, wie sie derzeit vor allem in Automobilen der Marke Tesla zum Einsatz kommen, nur unzureichend getestet sind und vor allem mit der Erkennung von (motorisierten) Zweiradfahrern überfordert sind. Der TF berichtete.
Der Fahrer bleibt gefragt
Technische Defizite sind nur ein Aspekt der Problematik mit »selbstfahrenden« Autos. Es ist zwar unstrittig, dass die Sensorik der Assistenzsysteme in der Erkennung der Fahrzeugumgebung noch eine (zu hohe) Fehlerquote aufweist, schwerer wiegt aber offenbar ein Kommunikationsproblem zwischen Autoherstellern und Kunden. (Semi-)autonome Fahrzeuge benötigen nach wie vor die volle Aufmerksamkeit ihrer Fahrer. Vollmundige Werbebotschaften, vor allem seitens Tesla, suggerierten der Kundschaft jedoch, ein vollkommen selbständig fahrendes Automobil zu erwerben. Unfälle – teilweise ebenso bizarr wie traurig – waren die Folge. Mittlerweile haben sowohl amerikanische als auch europäische Behörden den Herstellern untersagt, die Selbstfahrfunktion zu bewerben.
Die Intervention der Motorradlobbyisten hat offenbar erste Wirkung gezeigt. Während eines Treffens mit FEMA-Präsident Dolf Willigers und weiteren Verbandsfunktionären hat die Behörde in Aussicht gestellt, eine eigenes Testverfahren für so genannte selbstfahrende Autos zu entwickeln, das der Erkennung von Zweirädern durch die Sensorik besondere Aufmerksamkeit widmet.
Bild: Fema