Neben batterieelektrischen Lösungen steht die Brennstoffzelle derzeit im Fokus als Kraftfahrzeugantrieb der Zukunft. Für schwerere Nutzfahrzeuge könnte sie sogar die Lösung der Wahl sein, aber auch im Pkw-Bereich wird intensiv an Antrieben mit Brennstoffzelle geforscht. Ob sich die Brennstoffzelle bei Motorrädern je wird durchsetzen können, ist zumindest fraglich, wenngleich Honda bereits 2017 ein Patent auf ein Brennstoffzellenmotorrad erhalten hat.
Neben Fragen der Miniaturisierung und der wirtschaftlichen Herstellung der Brennstoffzellen selbst gilt der Aufbau einer geeigneten Wasserstoffinfrastruktur als eine der größten Herausforderungen. In Frage steht nicht nur, wie das Gas in ausreichender Menge mittels erneuerbarer Energien erzeugt werden kann, auch die Distribution vom Ort der Herstellung an die Tankstellen muss noch gelöst werden.
Eine Möglichkeit für letzteres Problem wäre die Auslieferung per Tanklastzug wie bei herkömmlichen Kraftstoffen oder eine Verteilung per Pipeline. Von der »Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM)«, einem von der Bundesregierung eingesetzten Expertengremium zur Gestaltung des Wandels im Mobilitätssektor, kommt nun ein weiterer Vorschlag: Tankstellen könnten ihren Wasserstoff selbst herstellen. Die benötigte Elektrizität könnte entweder per Leitung angeliefert werden oder bei geeigneter Lage der Tankstelle durch Windkraftanlagen, Wasserkraft oder Photovoltaik ebenfalls vor Ort erzeugt werden.
Noch handelt es sich dabei um ein Konzept, das weiter geprüft und getestet werden muss. Für Tankstellen mit hohem Bedarf wie solche an großen Betriebshöfen könnte die lokale Produktion nach Meinung der NPM-Wissenschaftler jedoch eine sinnvolle Lösung sein.