Bemerkenswert ist diese „historisch schlechte Stimmung“ im Autohandel schon deshalb, weil das Wirtschaftsjahr 2022 den Betrieben eigentlich wieder steigende Renditen beschert hat. Die Unzufriedenheit wird in erster Linie von unsicheren Zukunftsperspektiven befeuert, da der Autohandel nicht nur wegen des Hochfahrens der Elektromobilität vor einem radikalen Umbruch steht. Viele Hersteller wie Volkswagen, Mercedes-Benz, BMW und Audi stellen derzeit ihren Vertrieb auf Agenturmodell um. Aus selbstständigen Autohändlern sollen Vertreter werden, die Fahrzeuge im Auftrag des Herstellers verkaufen und den Kaufpreis nicht mehr frei mit dem Kunden verhandeln können! Dadurch soll den Rabattschlachten im Neufahrzeuggeschäft der Kampf angesagt werden, so zumindest das Kalkül der Autobauer.
Der Schuss scheint nach hinten loszugehen: Denn das Agenturmodell schürt die Furcht vieler Autohändler vor der Zukunft. Das zeigt das Gegenbeispiel Porsche, dem Gesamtsieger des Markenmonitors mit der Schulnote 2,21. Die Zuffenhausener führen das Agenturmodell nämlich explizit nicht ein, im Gegenteil – das Porsche-Motto lautet: „Never change a running system“.
Wie ist das in Ihren Motorrad-Markenwelten? Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig mit der Zusammenarbeit mit ihren Herstellern und Importeuren. Haben auch Sie die Befürchtung, dass man bei manchen Fabrikaten auch über das Agenturmodell nachdenkt? Schreiben Sie mir Ihre Meinung an maderner@syburger.de. Zudem will ich ein wenig Transparenz in die aktuelle Marktsituation im Neufahrzeug- und Gebrauchtgeschäft bringen. Was läuft gut, wo drückt der Schuh?