Wenn Händler zum Ideenschürfen in die Grube fahren

Der »bike & business«-Benchmarkclub feierte vergangene Woche seinen zehnten Geburtstag, in Westhausen bei Aalen, am Fuße der Schwäbischen Alb. Gut 30 Händler folgten der Einladung zum ersten Workshop des Clubs in diesem Jahr.

Schauplatz des Treffens der Benchmarkclub-Händler war Warm-up Zweiradtechnik in Westhausen. Thomas Holzner, Umbaukönig und engagierter Kawasaki- und Triumph-Vertragshändler von der Ostalb, hat dort im vergangenen Herbst seinen nigelnagelneuen Laden eröffnet, ein echter Leuchtturmbetrieb der Branche. Bestens geeignet für die bereits am Sonntag angereisten Clubmitglieder sich mit neuen Ideen in Sachen Showroom, Werkstattorganisation, Lager und Logistik zu versorgen. Gekonnt, unterhaltsam und informativ führte Tommy durch sein neues Reich.

Bevor es tags drauf mit interessanten Vorträgen und dem eigentlichen Workshop im Hotel Adler in Westhausen weiterging, waren alle Händler eingeladen ins Erzbergwerk »Tiefer Stollen« in Wasseralfingen einzufahren – Ideenschürfen sozusagen im Erdinnern. Danach klang der Abend gemütlich aus bei Schwäbischem Zweibelrostbraten, lokalen Hopfen-Kaltgetränken und Netzwerkgesprächen bis weit nach Mitternacht. Das gemeinsame Erlebnis und der fruchtbare Branchenaustausch empfanden viele der Teilnehmer nach der langen Zeit der Corona-Entbehrungen als sehr wohltuend.

Die Themen des Workshops kamen wieder einmal gut an. „Neu bauen für Motorradhändler“ hieß es bei Dipl. Ing. Sven Lutz, dem Bau- und Projektleiter von Tommys neuem Laden. Christian Meik, vom Benchmarkclub-Sponsor Santander, begeisterte durch seine Impulse, wie sich Händlers Margen durch intelligenten Verkauf steigern lassen und welche Chancen die Digitalisierung bietet. Martin Berning von der BBE Automotive beantwortete die Frage „Welche Investitionen in die Zukunft des Zweiradbetriebs sich lohnen“.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen stellte Mark Grunert von Motul Deutschland, ebenfalls Benchmarkclub-Sponsor, zusammen mit Torsten Kätker von der Würzburger Faaren GmbH, ein neues Motorradabo-Modell für Motorradhändler vor. Zum Schluss rundete wie immer die Diskussionsrunde mit eingebauter Schwarmintelligenz die Veranstaltung ab. Die Fragen der Teilnehmer wurden im großen Kreis diskutiert und beantwortet, dabei ging es unter um den richtigen Einsatz von Marketingbudgets, die Relevanz von Regionalmessen oder die richtige Strategie bei der herausfordernden Personalrekrutierung.

Seit 2023 wird der Benchmarkclub von einem weiteren Sponsor unterstützt, denn der Leverkusener Reifengroßhändler ZBR Hohl ist eingestiegen, um den Club der Händler, die zur Speerspitze der fortschrittlichen Zweiradbetriebe Deutschlands zählen, weiter nach vorne zu bringen. Andreas Temme, Key Account Manager bei ZBR Hohl, wurde herzlich im Kreis des Clubs aufgenommen, welchem derzeit ihm exakt 103 Unternehmen angehören.

Einmal jährlich analysieren wir zusammen mit der BBE Automotive und unter Mithilfe der Benchmarkclub-Schnittstelle beim CSB-Warenwirtschaftssystem die BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung) und ermitteln so die Durchschnittswerte wie Umsatzrendite, Rohertrag, Gewinn, Unternehmerlohn, Gesamtkosten, Stundenverrechnungssätze, verkaufte Werkstattstunden und weitere Indikatoren.  

Somit sorgt der Club mit seinem einzigartigen fabrikatsübergreifenden Betriebsvergleich mit seinen Kennzahlen für echte Transparenz, wie es um den wirtschaftlichen Status quo von Motorradbetrieben in unserem Land bestellt ist. Die Benchmark-Statistik von 2021 wies zum Beispiel im Durchschnitt der Gruppe eine Umsatzrendite drei Prozent aus. Die besten fünf Betriebe des Panels erwirtschafteten 5,9 Prozent.

Warum die Erfolgreichen so erfolgreich sind und an welchen Stellschrauben die anderen drehen müssen, um dorthin zu kommen, unterstreicht anschaulich das geniale Grundprinzip des Benchmarkclubs: Von den Besten lernen.

Was den Branchenaustausch außerdem so wertvoll macht: Die Ergebnisse und Inhalte des Betriebsvergleichs und der Workshops bleiben den Teilnehmern vorbehalten. Nichts dringt nach außen. Das führt dazu, dass man aktuelle Probleme mit den Herstellern oder im Intrabrandwettbewerb sowie Nöte und Sorgen mit Lieferanten, Kunden und Mitarbeitern offen ansprechen und diskutieren kann. 

Wer Lust hat, unserem Club beizutreten, sende eine Mail an maderner@syburger.de. Die Teilnahme am Club und seinen Workshops ist bis auf die Kosten für Transfer und Logis kostenlos. Der nächste Workshop findet am 17. November von 9 bis 16 Uhr im Hotel Katharinenhof in Unna statt. Traditionell treffen sich die Mitglieder am Tag zuvor auf der Fachtagung »bike & business« und nehmen am Abend an der Händlergala teil. Auch hier lautet das Motto: Von den Besten lernen. Wir freuen uns über Zuwachs aus der professionellen Zweiradszene!

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