Automatisierte Schaltgetriebe Yamaha Y-AMT

Premiere vermutlich bald in MT-Reihe

Y-AMT: Automatisiertes Schaltgetriebe von Yamaha

Ganz ohne Schalt- und Kupplungshebel werden Motorräder auskommen, die Yamaha mit dem automatisierten Schaltgetriebe Y-AMT ausstatten wird. Je nach Modus erfolgt der Schaltvorgang entweder vollautomatisch oder per Knopfdruck am Lenker.

Kupplung mit der linken Hand ziehen und den gewünschten Gang mit dem Fußhebel einlegen: So ist man ein rundes Jahrhundert lang Motorrad gefahren. Doch in der jüngeren Vergangenheit gibt es zahlreiche technische Neuerungen, die es wahrscheinlich erscheinen lassen, dass dieses bewährte Procedere demnächst ausgedient haben könnte. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich Quickshifter, die den Fahrer zumindest von der Pflicht zur manuellen Kupplungsbetätigung entbinden. Zudem bietet Honda bereits seit mehr als 10 Jahren – durchaus erfolgreich – ein automatisches Doppelkupplungsgetriebe an und hat in der Mittelklasse unlängst mit der E-Clutch ein automatisiertes Schaltgetriebe eingeführt. Mit BMW und KTM kündigten zwei weitere Hersteller Lösungen zur Automatisierung ihrer Getriebe an – und diesen Weg schlägt nun auch Yamaha an.

Je ein Aktuator für Kupplung und Schaltwalze

Yamaha nennt das automatisierte Schaltgetriebe Y-AMT. Dabei handelt es sich, wie es der Name korrekt beschreibt, um ein konventionelles Schaltgetriebe, das durch zwei Aktuatoren automatisiert wird. Einer der beiden Stellmotoren übernimmt die Kupplungsbetätigung, der zweite wirkt auf die Schaltwalze und löst so die Gangwechsel aus. Eine elektronische Steuereinheit regelt das Zusammenspiel der Einheiten auf Basis der jeweils aktuellen Motorparameter. Kupplungs- und Schalthebel werden an Fahrzeugen mit Y-AMT nicht mehr vorhanden sein.

Gangwechsel per Schalter oder vollautomatisch

Der Fahrer hat bei Y-AMT die Wahl zwischen zwei Modi. Im Modus MT werden die Gänge durch Betätigung zweier Wipphebel (»Plus« zum Hochschalten, »Minus« für den nächstniedrigeren Gang) mit Daumen und Zeigefinger gesteuert. Alternativ kann der Plus-Hebel nur mit dem Zeigefinger zum Hochschalten gezogen und zum Runterschalten gedrückt werden, so dass der Daumen im Sinne einer optimalen Fahrzeugkontrolle stets am Lenker verbleibt.

Zwei Programme für den Automatikmodus

Im vollautomatischen Modus AT stehen zwei Programme zur Verfügung. Die Einstellung »D« entspricht einem untertourigen Fahrstil und ist für den Alltagsbetrieb, Langstrecken und den Stadtverkehr ausgelegt. Das Programm »D+« ist für sportliche Fahrweise ausgelegt und schaltet entsprechend später hoch. Allerdings hat der Fahrer auch im AT-Modus jederzeit die Möglichkeit, durch Betätigung der Wipp-Schalthebel manuell zu schalten.

Schneller als ein Quickshifter

Neben schnellen und akkuraten Schaltvorgängen nennt Yamaha als wichtigsten Vorzug des automatisierten Schaltgetriebes Y-AMT, dass sich der Fahrer komplett auf eine optimale Körperhaltung und seinen Fahrstil konzentrieren kann. Präzision und Geschwindigkeit der Schaltvorgänge sollen das von Quickshiftern gewohnte Niveau deutlich übertreffen.

Y-AMT für MT-Baureihe

In welchen Modellen das automatisierte Schaltgetriebe Y-AMT künftig eingesetzt werden soll, hat Yamaha noch nicht verraten. Allerdings weist der Hersteller auf eine Optimierung des Systems für die Crossplane-Motoren hin. Daher ist es wahrscheinlich, dass zunächst Fahrzeuge der MT-Baureihe wie MT-09 oder MT-07 mit Y-AMT ausgestattet werden.

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