Nachdem es die sehr futuristischen Elektromotorrad-Konzepte PES1 und PES2 nie zur Serienreife geschafft haben, scheint Yamaha nun an einem realistischen Ansatz zu arbeiten. Unlängst veröffentlichte Patentzeichnungen zeigen einen elektrisch angetriebenen Supersportler.
Beim Rahmen verzichtet Yamaha auf den markentypischen Deltaboxrahmen und setzt stattdessen auf eine Gitterrohrkonstruktion, die im hinteren Bereich in vermutlich aus Leichtmetallguss gefertigte Elemente übergeht, in denen die Schwinge gelagert ist. Die Hinterradführung selbst erinnert mit dem schräg stehenden, direkt angelenkten Federbein ein wenig an die Cantilever-Schwingen der 1980er Jahre. Die Vorderradführung mit Upside-Down-Gabel entspricht dem Standard verbrennergetriebener Motorräder dieses Segments.
Der Gitterohrrahmen umschließt die obere Partie eines mächtigen Batterieblocks, der als mittragendes Element ausgeführt sein dürfte.
Der Elektromotor befindet sich unmittelbar hinter dem Akkupack oberhalb des Ritzels des Endantriebs. Die Spezifikationen des Motors lassen sich aus der Patentschrift nicht entnehmen. Da Yamaha jedoch bereits seit mehreren Jahren intensiv an Elektromotoren arbeitet, ist davon auszugehen, dass die Japaner für den Supersportler ein potentes Aggregat, das zur Charakteristik des Supersportlers passt, entwickeln werden.
Die ausgeprägte Verrippung des Batteriegehäuses deute darauf hin, dass Yamaha im Gegensatz zu anderen Herstellern auf eine Flüssigkeitskühlung des Akkus verzichtet und auf die kühlende Wirkung des Fahrtwindes vertraut. Die damit mögliche Gewichtsersparnis würde gut zum Leichtbaukonzept des Fahrzeugs passen.
Sollte der batterieelektrische Supersportler von Yamaha in naher Zukunft serienreif werden, könnte es auch in der MotoE nochmals spannender werden, in der aktuell auf einem Einheitsmotorrad von Ducati gefahren wird.