Yamaha Rückzug Rallyesport

Ausstieg aus Dakar und Rallye-WM

Yamaha zieht sich aus dem Rallyesport zurück

Mit Yamahas Ausstieg aus dem Rallye-Sport beendet der japanische Motorradhersteller eine 44-jährige Tradition, zu der legendäre Triumphe aber auch unbefriedigende Jahre ohne echte Siegchancen zählen. Doch so einfach verschwinden wird die Marke aus dem Offroadsport nicht.

Der Rallyesport ist mit der Ankündigung von Yamaha, sich nicht mehr mit einem Werksteam bei den internationalen Rallyes zu engagieren, ein ganzes Stück ärmer geworden. Yamaha ist die einzige Marke, die an jeder Rally Dakar seit ihrer Gründung teilgenommen hat – das sind 44 an der Zahl. Und Yamaha ist bis heute einer der wenigen Marken, die untrennbar mit dem Spirit der legendären Wüstenrallye verbunden ist. Schließlich war es Cyril Neveu auf einer Yamaha XT500, der die ersten beiden Ausgaben gewann.

Yamaha bei der Rally Dakar: Höhen und Tiefen

Mitte der 1980er Jahre folgte die Ära der Ténérés, dann Peterhansels Siegesserie in den 1990er Jahren. Der letzte Gesamtsieg von Yamaha bei der Dakar datiert auf 1998 als der Franzose noch einmal den Titel für die Japaner holte.

Auf die Dominanz von BMW rund um die Jahrtausendwende folgte die orange Ära, als KTM den Titel abonniert zu haben schien. Erst 2020 wurde die Serie von Honda gebrochen. Yamaha fuhr in den fast zweieinhalb Jahrzehnten nach Peterhansels letztem Sieg noch einige Achtungserfolge heraus. David Frétigné erregte mit der Allrad-getriebenen WR450F 2-Trac Aufsehen und holte bei der Dakar 2009 sogar den dritten Gesamtrang. 2011 und 2012 stand Hélder Rodrigues ebenfalls auf dem Podium, bevor Olivier Pain 2014 Dritter wurde.

Zur Dakar 2015 führte Yamaha die konventionell angetriebene WR450F Rallye auf Basis der jüngsten Sportendurogeneration ein. Mit dieser Maschine verpasste Adrien van Beveren bei der Ausgabe 2018 den Sieg nur wenige Kilometer vor dem Ziel. Mit einem vierten Gesamtrang von van Beveren bei der Dakar 2022 beendet Yamaha nun das Kapitel des internationalen Motorrad-Rallyesports.

Offroad-Engagement mit mehr Kundennähe

Yamaha wird den Fokus künftig auf Rallye Raids richten, bei denen die hubraumstärkere Ténéré 700 eingesetzt werden kann. Eric de Seynes, Präsident von Yamaha Motor Europe: »Während es der Rallye Dakar im Wesentlichen gelungen ist, ihren Wurzeln treu zu bleiben, auch wenn sie ihre geistige Heimat Afrika verlassen hat, hat sich die Welt, in der sie stattfindet, erheblich verändert. Unsere Off-Road-Kunden haben heute andere Erwartungen und suchen andere Produkte«, so der Manager. »Yamahas Engagement bei Rallye-Raid-Veranstaltungen mit Motorrädern ist jedoch nicht vorbei, aber unser zukünftiges Engagement muss eine engere Verbindung zu unseren Kunden und ihren Wünschen haben, indem wir das Potenzial der Ténéré 700 in eine Richtung weiterentwickeln, die es ihnen ermöglicht, die abenteuerlichere Seite der Rallyes wiederzuentdecken.«

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