Yamaha Wasserstoffmotor

V8 auf Toyota-Basis

Yamaha setzt auf den Wasserstoffmotor

Gemeinsam mit Toyota hat Yamaha einen Wasserstoffmotor entwickelt. Die beiden japanischen Unternehmen sehen in der Technologie großes Potenzial und weit mehr als nur einen Ersatz für benzinbetriebene Motoren.

Während das Thema in Europa noch ein Nischendasein fristet, wird in Japan intensiv zu den Chancen von Wasserstoff als Treibstoff der kohlenstofffreien Mobilität geforscht. Und mehr noch. Über das Stadium der Grundlagenforschung sind die Japaner lange hinaus. Es wird bereits an konkreten technischen Lösungen gearbeitet. Ein Schwerpunkt der Entwicklungen liegt auf H2-betriebenen Verbrennungsmotoren. Zu diesem Zweck haben sich führende Automobil- und Motorradhersteller zusammengeschlossen. Einer der Partner ist Yamaha Motor. Und dort ist man überzeugt, dass der Verbrenner auf Wasserstoffbasis eine große Zukunft hat. »Wir arbeiten darauf hin, bis zum Jahr 2050 kohlenstoffneutral zu werden«, erklärte Yoshihiro Hidaka, Präsident von Yamaha Motor. »Gleichzeitig steckt 'Motor' in unserem Firmennamen, dementsprechend haben wir eine große Leidenschaft und für den Verbrennungsmotor.«

Jüngst hat Yamaha einen Wasserstoffmotor vorgestellt, der im Auftrag von Toyota entwickelt wurde. Das mächtige Aggregat basiert auf dem 5,0-Liter-Motor des Sportcoupés Lexus RC F, wobei die Einspritzdüsen, die Zylinderköpfe, der Ansaugkrümmer und vieles mehr modifiziert wurden. Es leistet bis zu 450 PS bei 6800 U/min und liefert ein maximales Drehmoment von 540 Nm bei 3600 U/min.

Seit etwa fünf Jahren arbeitet Yamaha an der Entwicklung eines Wasserstoffmotors. Takeshi Yamada ist Mitglied des Entwicklungsteams und begann im Laufe des Projekts zu erkennen, wie viel Potenzial in diesem Antrieb steckt: »Ich war erstaunt, dass Motoren, die nur mit Wasserstoff betrieben werden, ganz besondere Leistungsmerkmale haben«, erklärt er. »Wasserstoffmotoren sind von Haus aus so kultiviert, dass sie auch ohne elektronische Fahrhilfen leicht zu beherrschen sind. Jeder, der zu einer Testfahrt mit dem Prototypen kam, war anfangs etwas skeptisch, stieg aber am Ende mit einem breiten Lächeln aus dem Auto. Als ich dies beobachtete, begann ich zu glauben, dass in den einzigartigen Eigenschaften von Wasserstoffmotoren tatsächlich ein enormes Potenzial steckt, anstatt sie einfach als Ersatz für Benziner zu behandeln.«

Um den Einsatz der Technologie im Motorradsektor voranzutreiben, hat sich Yamaha mit Kawasaki verbündet. An einem zweiradtauglichen Prototypen wird bereits intensiv gearbeitet. Mit den Mitbewerbern Suzuki und Honda haben sich zwei weitere wichtige Motorradhersteller gemeldet, die sich an der gemeinsamen Entwicklung beteiligen wollen.

Neben dem klaren Vorteil der Null-Emission – mit regenerativem Wasserstoff betrieben, fällt beim H2-Motor lediglich Wasserdampf an – könnte für Motorradfahrer ein weiterer Aspekt der Technologie interessant sein: Nach den Tests zeigten sich die Ingenieure vom harmonischen Auspuffsound des Prototypen begeistert.

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