Neun von zehn Unfällen werden nach Erkenntnissen des Insurance Institute for Highway Safety (IIHS), einer von den von den US-Autoversicherern getragenen Verkehrssicherheitsorganisation, durch Fehler des Fahrers verursacht. Ablenkung, Sichtbehinderungen, falsche Einschätzung der Geschwindigkeit oder eingeschränkte Fahrtüchtigkeit durch Alkohol oder Übermüdung gelten als wichtigste Unfallursachen.
Autonome Fahrzeuge werden all diese Unfälle verhindern, lautet das Versprechen. Nun hat eine aktuelle Studie ergeben, dass fahrerlose Autos nur rund 30 Prozent der menschenverursachten Verkehrsunfälle vermeiden würden. »Unsere Analyse zeigt, dass es für die Konstrukteure entscheidend sein wird, der Sicherheit Vorrang vor den Fahrerpräferenzen einzuräumen, wenn autonome Fahrzeuge ihrem Versprechen gerecht werden sollen, sicherer als menschliche Fahrer zu sein«, so Alexandra Mueller von der IIHS.
Um die Quote zu verbessern, müssten also die Algorithmen der künstlichen Intelligenz in den selbstfahrenden Vehikeln den Aspekt der Sicherheit stärker priorisieren, als es derzeit der Fall ist. Dies hätte jedoch zur Folge, dass die Fahrzeuge langsamer unterwegs sein müssten, als man es von herkömmlichen Autos gewohnt ist. Die Forscher gehen davon aus, dass damit die ohnehin geringe Akzeptanz der autonomen Mobilität noch weiter zurückginge.
»Autonome Autos zu bauen, die so gut fahren wie Menschen, ist an sich schon eine große Herausforderung«, erklärt Mueller. »Doch das wird nicht ausreichen, um das versprochene Plus an Sicherheit auf die Straßen zu bringen«. Dieses Ziel ließe sich nach Ansicht der Forscherin nur dann erreichen, wenn die selbstfahrenden Autos den menschlichen Fahrzeuglenkern überlegen sind. Und eben dies würde nach heutigem Stand der Technik mit Einbußen an Geschwindigkeit und Bequemlichkeit einhergehen.
Cartoon: Goslar Institut